Sich anzumelden bedeutet, die eigenst\u00e4ndige und bewusste Entscheidung zu treffen, zu einer Veranstaltung zu gehen. Daher sollte der Anmeldeprozess selbst auch von allen eigenst\u00e4ndig durchgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. Jede und jeder sollte in der Lage sein, sich anzumelden, ohne auf Barrieren zu treffen. Das ist jedoch h\u00e4ufig nicht der Fall.<\/p>\n
Ein blinder Mensch bekommt nur ein schriftliches Anmeldeformular per Post zugeschickt \u2013\u00a0wie soll diese Person das Formular wahrnehmen? Und wie kann sie die einzelnen Felder ausf\u00fcllen? Ist das \u00fcberhaupt m\u00f6glich, ohne eine andere Person, die unterst\u00fctzend zur Seite steht? Eines steht fest, die Anmeldung ist mit sehr hohem Aufwand verbunden.<\/p>\n
Doch gerade die Anmeldung kann dabei helfen, Barrieren abzubauen, indem sie den Teilnehmern die M\u00f6glichkeit bietet, ihren behinderungsspezifischen und individuellen Bedarf zu \u00e4u\u00dfern. Deshalb ist es so wichtig, \u00fcber die Barrieren einer Anmeldung nachzudenken und sich damit zu besch\u00e4ftigen, wie sich m\u00f6glichst viele Personen eigenst\u00e4ndig und ohne Probleme anmelden k\u00f6nnen.<\/p>\n
Welche weiteren Punkte zu beachten sind, ist in der detaillierten Checkliste<\/a> nachzulesen.<\/p>\n F\u00fcr viele Veranstaltungen ist es n\u00f6tig, sich anzumelden. Durch die Information, wie viele Personen eine Veranstaltung besuchen, kann sie erst richtig geplant werden.<\/p>\n Au\u00dferdem gibt eine Anmeldung dem Veranstalter die M\u00f6glichkeit, nach dem konkreten und individuellen Bedarf der Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer zu fragen.<\/p>\n Der Anmeldung sollten erneut alle Informationen beiliegen, die bereits in der Einladung enthalten sind. Dazu z\u00e4hlen in erster Linie der Name, das Datum und der Ort der Veranstaltung. Aber auch weitere Informationen wie das Programm und der Ablaufplan sollten erneut beiliegen, da diese Informationen entscheidend sind, ob man an der Veranstaltung teilnehmen m\u00f6chte.<\/p>\n Zur Abfrage des individuellen Bedarfs k\u00f6nnen in einem Anmeldeformular einige Dienste und Hilfsmittel f\u00fcr barrierefreie Veranstaltungen aufgelistet werden. Die Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer k\u00f6nnen aus dieser Liste die Punkte ausw\u00e4hlen, die sie f\u00fcr die Teilnahme an der Veranstaltung brauchen.<\/p>\n Das w\u00e4re zum Beispiel:<\/p>\n Die Auswahl der einzelnen Punkte funktioniert am einfachsten \u00fcber ein Kontrollk\u00e4stchen, in das die Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer ein Kreuz oder einen Haken setzen. Die Veranstalter sehen bei diesem Vorgehen die Bedarfe gut strukturiert.<\/p>\n Weil nicht alle Bed\u00fcrfnisse einzeln abgefragt werden k\u00f6nnen, ist es wichtig, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer zus\u00e4tzlich die M\u00f6glichkeit haben, ihren\u00a0individuellen Bedarf anzugeben. Eine einfache Anmerkung reicht daf\u00fcr schon aus: \u201eBitte teilen Sie uns mit, was sie brauchen, um teilzunehmen. Wir unterst\u00fctzen Sie gerne\u201d. Sollte keine Anmeldung f\u00fcr eine Veranstaltung vorgesehen sein, ist es wichtig, diese Aufforderung schon in die Einladung mit aufzunehmen.<\/p>\n Die Abfrage des Unterst\u00fctzungsbedarfs ist sehr wichtig f\u00fcr die Entscheidung, welche Hilfsmittel und Dienste f\u00fcr eine Veranstaltung organisiert werden. Veranstalter k\u00f6nnen so besser entscheiden, ob sie spezielle Dienste wie eine simultane \u00dcbersetzung in Leichte Sprache<\/a><\/strong> oder in die Geb\u00e4rdensprache<\/a><\/strong> \u00fcberhaupt anbieten, da diese Dinge mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden sind.<\/p>\n Gleichzeitig wird durch die Abfrage allen Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmern bewusst, dass die Veranstalter an Barrierefreiheit denken. Alle Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer, Menschen mit und ohne Behinderungen, werden fr\u00fchzeitig auf das Thema aufmerksam gemacht und bekommen einen Denksansto\u00df, was das f\u00fcr die Veranstaltung bedeutet.<\/p>\n Eine Sache, die die Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer eventuell nicht von sich aus ansprechen, ist die pers\u00f6nliche Assistenz<\/a><\/strong>. Manche Personen brauchen au\u00dfer einer Ansprechperson vor Ort eine Person, die sie bei der Veranstaltung unterst\u00fctzt. Daher ist es wichtig, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitzuteilen, dass es Ihnen m\u00f6glich ist, eine ihnen vertraute Begleitperson zu der Veranstaltung mitzubringen. Sollten die Veranstalter die Mittel und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daf\u00fcr haben, k\u00f6nnen sie den Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmern sogar eine Pers\u00f6nliche Assistenz f\u00fcr die Veranstaltung anbieten. Auch daf\u00fcr k\u00f6nnen Kontrollk\u00e4stchen genutzt werden.<\/p>\n \u070f \u201eIch ben\u00f6tige eine Begleitperson f\u00fcr die Veranstaltung.\u201d<\/p>\n \u070f \u201eIch m\u00f6chte eine mir vertraute Begleitperson mitbringen.\u201d<\/p>\n Damit die Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer jederzeit die M\u00f6glichkeit haben, Fragen zur Anmeldung und zur Veranstaltung zu stellen, sollte eine Ansprechperson daf\u00fcr zur Verf\u00fcgung stehen. Auch hier gilt das Mehr-Sinne-Prinzip, da nicht jeder Mensch schreiben oder die Ansprechperson am Telefon h\u00f6ren kann. Deshalb sollten verschiedene Kontaktdaten wie E-Mail-Adresse, die Postanschrift und eine Telefonnummer angegeben sein.<\/p>\n Sollten Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer Angaben zu ihrem individuellen Bedarf gemacht haben, muss sich eine Veranstaltungsmitarbeiterin oder -mitarbeiter beziehungsweise die Ansprechperson\u00a0f\u00fcr die Anmeldung bei ihnen melden. Dann k\u00f6nnen die einzelnen L\u00f6sungen gemeinsam besprochen werden. Diese Vorgehensweise sollte auch so im Anmeldeformular kommuniziert werden, damit die Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer wissen, was mit ihren Angaben passiert. Au\u00dferdem wird allen klar, welche Unterst\u00fctzung gebraucht und erwartet wird.<\/p>\n Auch f\u00fcr die Anmeldung muss es mehrere Wege geben. Zum Beispiel:<\/p>\n Aufbereitung von Inhalten<\/strong> Formulare, egal ob ausgedruckt, als PDF oder online m\u00fcssen verst\u00e4ndlich sein. Alle Elemente und Textfelder, welche von den Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmern ausgef\u00fcllt werden, m\u00fcssen so gekennzeichnet sein, dass sie korrekt ausgef\u00fcllt werden k\u00f6nnen.<\/p>\n Bei Online-Formularen ist es wichtig, dass die Nutzerin beziehungsweise der Nutzer gut durch die einzelnen Schritte der Anmeldung gef\u00fchrt wird und dass Eingabefehler verst\u00e4ndlich vermittelt werden. Auch Personen, die Hilfsmittel benutzen, m\u00fcssen alle Elemente und Felder wahrnehmen und ausf\u00fcllen k\u00f6nnen.<\/p>\n Sollte es bei einer Veranstaltung m\u00f6glich sein, von zu Hause aus teilzunehmen, dann muss das an die Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmer kommuniziert werden. Wie so eine Teilnahme aussehen kann, beschreibt das Kapitel Aktive Teilnahme von zu Hause<\/a>. Im Anmeldeformular kann gefragt werden, wer von diesem Angebot Gebrauch machen m\u00f6chte. Und wenn schon alle Vorbereitungen getroffen sind, kann gleich beschrieben werden, wie beispielsweise der Live Stream<\/a><\/strong> verfolgt werden kann.<\/p>\n Menschen mit H\u00f6rbehinderungen nutzen oft und gerne sogenannte Instant-Messaging-Dienste<\/a><\/strong>. Diese Dienste sind auf dem Smartphone<\/a><\/strong> oder Tablet<\/a><\/strong> als App<\/a><\/strong> schnell griffbereit und einfach zu bedienen. Sie sind zur Kommunikation in Echtzeit gedacht. Es werden in der Regel keine langen Texte hin und her geschickt, sondern kurz und knapp Informationen ausgetauscht.<\/p>\n Gerade f\u00fcr Absprachen mit Personen, die schlecht oder gar nicht sprechen k\u00f6nnen, bietet sich diese Art der Kommunikation an. So kann eine\u00a0Ansprechperson\u00a0ihre\u00a0Handynummer oder ihren\u00a0Kontakt im Messaging-Dienst angeben, um f\u00fcr diese Personen Barrieren abzubauen.<\/p>\n Die Online-Anmeldung sollte so konzipiert sein, dass sie auch mit dem Smartphone<\/a><\/strong> oder Tablet<\/a><\/strong> bedient werden kann, da immer mehr Menschen diese Ger\u00e4te anstelle eines Computers oder eines Laptops verwenden.<\/p>\n Wird die Anmeldung per Post verschickt, enth\u00e4lt das Dokument alle Informationen zu den Alternativen f\u00fcr die schriftliche Anmeldung. Ein Link zur Website mit der Online-Anmeldung wird abgedruckt. Es bietet sich an, den Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmern hier einen Kurzlink<\/a><\/strong> bereitzustellen. Au\u00dferdem kann ein QR-Code<\/a><\/strong> zum Scannen aufgedruckt werden, damit Menschen, die sich \u00fcber das Smartphone<\/a><\/strong> oder Tablet<\/a><\/strong> anmelden wollen, schnell zur Anmeldung gelangen.<\/p>\n Wie ein Anmeldeformular beispielsweise aussehen kann, zeigt dieses PDF-Formular: Anmeldung als PDF-Datei<\/a>. Sich anzumelden bedeutet, die eigenst\u00e4ndige und bewusste Entscheidung zu treffen, zu einer Veranstaltung zu gehen. Daher sollte der Anmeldeprozess selbst auch von allen eigenst\u00e4ndig durchgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. Jede und jeder sollte in der Lage sein, sich anzumelden, ohne auf Barrieren zu treffen. Das ist jedoch h\u00e4ufig nicht der Fall. 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Informationen zu der Veranstaltung<\/h3>\n
Abfrage des Unterst\u00fctzungsbedarfs<\/h3>\n
\n
Pers\u00f6nliche Assistenz<\/h3>\n
Ansprechpersonen und Kontaktdaten<\/h3>\n
R\u00fccksprache mit den Teilnehmerinnen und\u00a0Teilnehmern<\/h3>\n
M\u00f6glichkeiten zur Anmeldung<\/h3>\n
\n
\nDie einzelnen Formate und Inhalte, die f\u00fcr die Anmeldung erstellt werden, m\u00fcssen barrierefrei gestaltet sein. N\u00e4here Informationen dazu stehen im Kapitel Aufbereitung von Inhalten<\/a>.<\/p>\nBarrierefreie Formulare<\/h3>\n
Hinweis zur Teilnahme von zu Hause<\/h3>\n
Neue L\u00f6sungswege<\/h2>\n
Instant Messaging-Dienste<\/h3>\n
Anmeldung \u00fcber mobile Endger\u00e4te<\/h3>\n
Verweis zur Online-Anmeldung<\/h3>\n
Beispielunterlagen<\/h2>\n
\nHier finden Sie das Anmeldungsdokument im bearbeitbaren odt-Format inklusive Kommentaren: Anmeldung mit Kommentaren als ODT-Datei<\/a>.
\nEs wurde zudem ein Entwurf einer Online-Anmeldung<\/a> erstellt, der zeigt, welche Inhalte enthalten sein sollten und wie sie aufbereitet werden k\u00f6nnten.<\/p>\n\n